Die Schriftstellerin Nora Bossong erhielt für ihre Werke bereits mehrere Literaturpreise, 2019 war sie für den Deutschen Buchpreis nominiert. Ihr neuer Roman „Reichskanzlerplatz“ spielt im Berlin der zwanziger, dreißiger und frühen vierziger Jahre. Er beginnt damit, dass der Ich-Erzähler Hans Kesselbach nach dem frühen Tod seines Schulfreundes Hellmuth, in den er unglücklich verliebt war, eine Affäre mit dessen Stiefmutter Magda Quandt eingeht. Daraus entwickelt sich eine merkwürdige Freundschaft, die auch dann noch bestehen bleibt, als Magda in zweiter Ehe den Reichspropagandaminister Joseph Goebbels heiratet. Der Roman verfolgt die weitgehend getrennten Lebensgeschichten der beiden Hauptfiguren bis zum Untergang des ‚Dritten Reiches‘. Bossong gelingt es durch die Fiktion des Ich-Erzählers Hans Kesselbach, ein Charakterbild von Magda Goebbels zu entwerfen, dessen menschliche Problematik im Verlaufe des Romans immer deutlicher zutage tritt.

Moderation: Kai Kauffmann

Eintritt:
EUR 12 Ι Mitglieder der Literarischen Gesellschaft: EUR 6 Ι Schül., Auszub., Stud. bis 30 J.: EUR 3

Foto: © Heike Steinweg