Termin:
Dienstag, 25. November 2025
Beginn:
20 Uhr
Ort:
Stadtbibliothek Bielefeld, Literaturbühne EG
Christoph Ransmayr, der sich hier spielerisch Lorcan nennt, verbindet siebzig im Vorübergehen entstandene Fotos jeweils mit kurzen Prosatexten. Es sind zumeist Erinnerungen an Reisen rund um den Globus. Da nimmt ihn der mexikanischer Polizist Yaotl an die Hand, um ihn auf der Straße der Toten durch die kolossale Pyrmidenstadt Teotihuacán zu führen. Der Maschinist Matwej auf dem russischen Atomeisbrecher Yamal schreit in den Himmel, eine Dreizehenmöwe fliegt heran und schmiegt sich in seine Hand, wie in ein Nest. Die brasilianische Matriarchin Dona Silvera sieht an ihrem hundertsten Geburtstag zum ersten Mal in ihrem Leben Schnee in den österreichischen Alpen – und ist glücklich.
Dieses in seinem siebzigsten Lebensjahr erschienene neueste Werk Ransmayrs ist thematisch von enormer Spannweite: geografisch und historisch. Es ist die Essenz seines Reiselebens. Die äußerst kompakten Geschichten berühren und bringen universelle Erfahrungen zur Sprache.
Denis Scheck wünscht Christoph Ransmayr den nächsten Literaturnobelpreis, seine Mikroromane lösen eine „glückhafte Erschütterung“ aus. Spätestens seit seinem Ovid-Roman „Die letzte Welt“ (1988) gilt er als einer der stärksten deutschsprachigen Erzähler.
Eintritt:
EUR 14 Ι Mitglieder der Literarischen Gesellschaft: EUR 7 Ι Schül., Auszub., Stud. bis 30 J.: EUR 3
Foto: © Robert Brembeck